Neumünster (jhw/em) Am 2. November und 7. Dezember 2015 starteten die erfolgreichen Kooperationsveranstaltungen der DIWISH Fachgruppe IT & Logistik und des KIN Lebensmittel-Institut e.V. zum Themenkomplex Digitale Transformation / Industrie 4.0 unter der Leitung von Ernst Kreppenhofer (sentiero logistiq kreppenhofer).

Die beiden erfolgreichen Veranstaltungen finden am 18. Februar ihre Fortsetzung. Finanzierung und Förderung mit Experten aus dem Bankenbereich und der Förderberatung. Der Zuspruch aus der Metropolregion Hamburg war groß. Geschäftsführer, Unternehmer und führende Mitarbeiter aus den Unternehmen Norddeutschlands folgten dem Ruf und diskutierten mit führenden Köpfen aus Industrie und Wissenschaft was Industrie 4.0 für den Mittelstand bedeutet. Beide Veranstaltungen waren restlos ausgebucht. Das zeigt wie dringend der Mittelstand Informationen zur notwendigen Digitalisierung sucht und benötigt.

Mit der Einführungsveranstaltung „AUFBRUCH - Digitale Transformation in Industrie und Dienstleistung“, zeigten die Fachgruppe IT & Logistik und das KIN Lebensmittelinstitut e.V. neben eigener Kompetenz auch mit Hilfe von ausgesuchten Experten aus Industrie, Logistik und Wissenschaft einen ersten Grundlagenüberblick zum Begriff Digitale Transformation / Industrie 4.0.

Die Bedeutung: Die Vernetzung von Maschinen, Anlagen, Prozessen, Produkten und Dienstleistungen mit Hilfe der Informationstechnologie, neuer Prüf- und Sensortechnik, neuen Algorithmen und das Internet der Dinge (Internet of Things / IoT), wurde mit Hilfe diverser theoretischer und praktischer Beispiele vorgestellt. In diesem Kontext bezeichnet „Digitale Transformation“ den Gesamtprozess der Veränderung von industrieller Produktion, technisch orientierter Dienstleistung sowie dem Bereich der Logistik und der Supply Chain. Dazu gehören auch Begriffe und Schlagworte wie „Cyber Physical Systems“, „Smart Factory“, „Big Data“ oder das Thema „Robotik“.

Die Herkunft: Mit den Sprüngen in der sogenannten Industriellen Revolution von der Industrie 1.0 mit dem mechanischen Webstuhl oder der Dampfmaschine, über 2.0 mit der Entwicklung des Fließbandes, über den Zeitraum von Industrie 3.0 wird bei vielen Unternehmen der industrielle Alltag mit Elektronik, SPS und Computertechnologie, bis letztendlich zu Industrie 4.0 schematisch, plakativ und exemplarisch dargestellt. Chancen und Risiken von Industrie 4.0 wurden intensiv und mit vielfältiger Argumentation konträr diskutiert.

Am Ende blieb die (nicht neue) Erkenntnis: Jeder Betrieb ist doch irgendwie ein Unikat. Ein Unikat mit eigenen Grundlagen und Anforderungen, eigenen Prozessen und eigener Abwicklung und nicht zu vergessen, mit eigenen Menschen. Daraus ergibt sich die Anforderung an eine individuelle Lösung, in der dieses Unternehmen sich auch in der digitalen Zukunft wiederfindet.

Es wird Zeit und Geld kosten, es wird neuer Ausbildungsvarianz und vielfachem Training bedürfen, die Digitalisierung im eigenen Unternehmen einzuführen. Dies wird oftmals auch dies soll gesagt werden nur mit externer Hilfe möglich sein und nur mit dieser zum gewünschten Ziel führen. Unter der Headline „PRAXIS der Mittelstand und die Digitale Transformation“, folgte der zweite Teil „Smart Factory“ und „Logistik 4.0“. Hier sollte insbesondere der Bereich Mittelstand / KMU Praxisinformationen und Grundlagen zu dem Themenkomplex Industrie 4.0 erhalten.

Ernst Kreppenhofer, Leiter der Fachgruppe It & Logistik, war auch Moderator dieser Veranstaltung. So konnten Aktive und Gäste den Referatsleiter des neu geschaffenen Industriereferats im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie, Volker Kruse, willkommen heißen. Herr Kruse referierte gekonnt, informativ und mit dem richtigen „Schuss“ Praxis zu den Themen „Neuausrichtung der Landesregierung - Bündnis Industrie SH“, „Mängel des Wissenstransfers in die KMU“ sowie zur „Notwendigkeit der Digitalen Transformation / Industrie 4.0“ und der vorgesehenen „Förderung der Kompetenzzentren Industrie 4.0“ durch die Landesregierung. Insbesondere ist dies ein Punkt, der mit großem Interesse seitens des Auditoriums aufgenommen wurde.

Neben Beiträgen aus dem Kompetenzbereich der Veranstalter, wurde mit Hilfe ausgesuchter Experten aus Verwaltung, Wirtschafts- und Wissenschaftsbereichen, ein Grundlagenszenario mit zweifachem „Expert-Table“ und verschiedenen Fachreferaten dem hoch interessierten Publikum präsentiert. Befassten sich die Referate mehr oder minder mit Grundlagenwissen und Informationen zu „Cyber Crime“, „Aus- und Weiterbildung im Rahmen von Industrie 4.0“ sowie „Automatisierung in Produktion und Logistik“, führten die „Expert-Table“ schnell und direkt zu der gewünschten Einbindung der Gäste im Rahmen von fachlich, doch auch kontrovers geführten Diskussionen.

Es zeigte sich sehr bald, dass es teilweise gravierende Meinungsunterschiede im Hinblick auf den Einsatz und die Zweckmäßigkeit von Industrie 4.0 in unserer Wirtschaft, insbesondere im Bereich des Mittelstandes gibt. Einigkeit bestand jedoch am Ende darin, dass Anpassungen in den Betrieben hin zur Industrie 4.0 zukünftig notwendig sein werden. Auch das Konzernbetriebe und größere Unternehmen mit der Einführung und Anpassung ihrer Werke schon begonnen haben und kleinere Betriebe als Zulieferer auf jeden Fall nachziehen müssen. Sorge konnte man bei einigen Meinungen hinsichtlich der Arbeitsplatz- und Arbeitsumfeld Situation hören. Ebenfalls als problematisch wurde die Finanzierung bei der Umstellung von Betrieben und Unternehmen auf die Anforderungen von Industrie 4.0 bezeichnet.

Fazit: Das Thema Digitale Transformation / Industrie 4.0 ist im Mittelstand noch nicht sachlich und als Zukunftsoption angekommen. Aufklärung ist absolut notwendig und wird auch gerne angenommen. Die Anzahl der Gäste dieser Veranstaltung und der durchweg positive Tenor aller Beteiligten sind Zeichen dafür, dass der Wille zu Anpassung und Änderung vorhanden ist, jedoch Art und Umfang der Maßnahmen, die Frage „wo bin ich wo muss ich hin“ jedoch nur in den wenigsten Fällen eine Antwort findet.

Am 18. Februar geht es weiter! www.diwish.de/fachgruppen-termin/diwish-fachgruppe-it-logistik-anwendung-digitale-transformation-industrie-40-teil-3.html