Hamburg (em/kv) Mit dieser Frage beginnt die Geschichte über die großartigste Führungsperson der Welt in meinem Lieblingsbuch „The Big Five for Life“ meines Freundes und Mitgesellschafters John Strelecky. Aber was meint er damit? Und was hat das mit Führung zu tun?

Stellen Sie sich vor, Ihr Leben wird Tag für Tag von Ihrem ganz persönlichen Biographen aufgezeichnet. Es ist immer jemand dabei, der Ihre Begegnungen und die Ereignisse filmt, dokumentiert und Erinnerungsstücke sammelt. Und nun stellen Sie sich vor, dass am Ende Ihres Lebens aus diesem Fundus ein Museum über Ihr Leben zusammengestellt wird. Das erscheint natürlich erstmal positiv. Sie erinnern sich an Ihre Fotoalben von den letzten Urlauben, den Familienfeiern, Momenten voller Freude und Glück. Aber die Regel bei diesem Museum ist: Es werden ALLE Ereignisse ausgestellt! Egal ob Sie sich gut oder schlecht gefühlt haben, ob Sie Menschen gut oder schlecht behandelt haben, ob Sie gearbeitet oder Freizeit verbracht haben. Wenn Sie nur 5 Prozent Ihrer Zeit mit Dingen, die Sie lieben, verbracht haben, dann sind auch nur 5 Prozent der Ausstellungsfläche damit gefüllt vielleicht irgendein Nebenflur am Notausgang. Schließen Sie kurz Ihre Augen: Welche Bilder erscheinen jetzt vor Ihrem inneren Auge? Wir haben alle unsere persönliche Vorstellungen, wie gute Museumstage aussehen. Wir wissen, was uns glücklich macht und Erfolg verspricht. Und wir können uns jeden Morgen neu vornehmen, einen solchen Museumstag heute für uns zu gestalten. Aber wer tut das schon? Zunächst denken wir an die Zwänge und Pflichten, und schon ist der Zauber, der gute Vorsatz dahin. Es gehört für jeden ein klares Bekenntnis dazu, sein Leben nach seinen Vorstellungen von Glück und Erfolg zu gestalten. Und als Unternehmer und Führungskraft strahlen Ihre Entscheidungen auf viele Menschen aus. Stellen Sie sich doch einmal vor, dass Ihr Mitarbeiter froh gelaunt nach einem erfolgreichen Arbeitstag zur vereinbarten Zeit nach Hause zu seiner Familie kommt. Er kommt mit einem Lächeln heim. Seine Frau und die beiden Kinder reagieren wie? Werden sie zurück lächeln? Sicher, denn gute Laune ist ansteckend genau wie auch schlechte Laune sich weiter verbreitet. Welchen Samen wollen Sie säen?

Glückliche, erfolgreiche Mitarbeiter
Es lohnt sich für jedes Unternehmen, herauszufinden, was einen Mitarbeiter antreibt. Sprechen Sie mit ihnen über die Frage: „Ist heute ein guter Museumstag?“ Und seien Sie neugierig, was für Ihren Mitarbeiter einen guten Museumstag ausmacht. Es kann sein, dass er sagt, er möchte mit den Kunden mehr telefonieren und nicht nur vor dem Computerbildschirm sitzen und Mails schreiben. Es kann sein, dass sie sagt, sie möchte regelmäßige kurze Teambesprechungen, um Probleme gemeinsam zu lösen, statt dauernd hinter ihrem Chef herzulaufen, um eine Entscheidung zu bekommen. Es kann sein, dass sie sagt, wenn sie morgens eine Stunde später beginnen könnte, dann würde sie viel weniger nervige Staus auf ihrem Arbeitsweg haben. Es kann sein, dass er sagt, er hat eine Trainerausbildung gemacht und würde gern regelmäßig eine Rückenschule für die Kollegen anbieten. Was wissen Sie heute über die Wünsche, Hobbys, Pläne Ihrer Mitarbeiter? Wenn sich die Mitarbeiter mit den Dingen, die sie gerne machen und lieben, in ihr Unternehmen einbringen können, werden sie glückliche Momente haben. Und dieses Glück ist die Grundlage guter Museumstage.
Und was habe ich als Unternehmen davon? Ganz einfach, glückliche Mitarbeiter sind produktiver. Machen Sie doch mal den Test mit einer kleinen Befragung. Die Bewertungsskala liegt zwischen 1 bis 10, wobei 1 niedrige und 10 hohe Zustimmung ausdrücken.

Frage 1:
Die Mitarbeiter sind begeistert, wenn sie am Montagmorgen an ihren Arbeitsplatz kommen.

Frage 2:
Die Mitarbeiter erledigen ihre Aufgaben, ohne von jemandem kontrolliert zu werden. Sie versuchen nicht etwas anderes zu tun als das, was sie tun sollen (zum Beispiel keine ausführlichen Privatgespräche, surfen nicht im Internet, machen keine langen Pausen).

Frage 3:
Die Mitarbeiter kennen ihre Aufgaben und die Ziele des Unternehmens.

Frage 4:
Die Mitarbeiter wissen, auf welche Weise ihre Tätigkeiten dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen.

Frage 5:
Die Mitarbeiter bringen dabei die Tätigkeiten ein, die sie gerne tun.

Sie können jetzt die Punkte zusammenzählen und mit zwei multiplizieren. Das Ergebnis ist eine Einschätzung der Produktivität in Prozent. Und was können Führungskräfte tun, um die Ergebnisse zu verbessern? Sie müssen bei sich beginnen! Gestalten Sie jeden Tag zu einem guten Museumstag! Sie sind Vorbild. Ihre Stimmungen und Einstellungen beeinflussen alle Mitarbeiter in Ihrer Umgebung. Und sprechen Sie mit ihren Mitarbeitern, wie sie gemeinsam dafür sorgen können, dass auch diese ihre persönlichen Museumstagsmomente während der Arbeit erleben.

Foto: Peter Dunkhorst berät seit 20 Jahren Unternehmer. Er ist Geschäftsführer von „John Strelecky & Friends GmbH“, Hamburg.