Norderstedt (em) Aus der Sicht von Haus & Grund Norderstedt sollten die Norderstedter sich weniger mit den Kommunen in Schleswig-Holstein als mit dem großen Nachbarn Hamburg vergleichen. „Norderstedt ist nun einmal ein Teil der Metropolregion. Mit allen Vor- und Nachteilen. Das führt folgerichtig leider auch zu einer angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt,“ meint der Vorsitzende von Haus & Grund Norderstedt, Sven Wojtkowiak.

Auch wenn die Steigerung der Mieten diesmal mit durchschnittlich 3,09 % pro Jahr höher ausfällt als in den vergangenen Jahren, so ist es im Vergleich zur Steigerung des Verbraucherpreisindexes deutlich niedriger ausgefallen als die Inflation. Zwischen März 2021 und März 2023 ist der Verbraucherpreisindex um 13,7 % gestiegen (Quelle: statistisches Bundesamt). Die Mieten in Norderstedt hingegen, sind im gleichen Zeitraum nur um 6,18 % gestiegen.  

 Sven Wojtkowiak stellt fest, dass wir in Norderstedt einen hoch professionellen Mietspiegel haben, welcher aufgrund der großen Datenmenge der erfassten Wohnungen besser ist als die meisten qualifizierten Mietspiegel anderer Städte. Zu bemängeln findet er allerdings das späte Erscheinungsdatum des Mietspiegels mit Stichtag März 2023, welcher erst im Winter oder wie beim letzten Mietspiegel sogar im Januar des Folgejahres ist. 

 Bei der Betrachtung muss man immer berücksichtigen, dass dieser Mietspiegel immer nur die in den letzten vier Jahren vereinbarten oder veränderten Mieten berücksichtigt. Die vielen Mieten - insbesondere von privaten Vermietern - die über Jahre und Jahrzehnte nicht angepasst wurden, finden hier keinerlei Erwähnung. Ebenso außenvorgelassen werden die öffentlich geförderten Wohnungen. Laut Mikrozensus gehen 76 % aller neugebauten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern auf die Initiative von Privatpersonen zurück.

 „Beim Thema Miete wird leider oft vergessen, dass mittlerweile die Nebenkosten, insbesondere für Energie, einen überproportionalen Anteil für‘s Wohnen ausmachen. Dies trifft übrigens Mieter wie Eigentümer gleichermaßen,“ betont Wojtkowiak. „Leidtragend sind hier vor allem die Bevölkerungsschichten mit niedrigem Einkommen, da diese oft in den älteren, energetisch schlecht gedämmten Wohnhäusern leben.“