Lübeck (em/sh) Wirtschaft und Kunst gehören eng zusammen. In einer von Wohlstand geprägten Gesellschaft können Kunst und Kultur gut gedeihen. Das Verhältnis zwischen fördernder Wirtschaft und Künstlern ist dabei keineswegs einseitig, wie das Projekt KunstBetriebe bereits zweimal eindrucksvoll belegt hat.

Jetzt startet die dritte Runde mit elf namhaften Künstlern, die in Unternehmen arbeiten und ihre Werke mit den Materialien des Betriebes fertigen. Die erste KunstBetriebe-Staffel in Zusammenarbeit mit der IHK zu Lübeck hatte bereits in den Jahren 2012 bis 2014 zu einem großen Erfolg geführt. Eine Fortsetzung des Projektes erfolgte 2015 und 2016 in einer Kooperation mit den Stiftungen der Sparkasse Holstein gGmbH. KunstBetriebe2 hat in der HanseBelt-Region und darüber hinaus mit Dänemark dem Zusammenspiel zwischen Kultur und Wirtschaft erfolgreich neue Impulse gegeben. An der dritten Staffel, KunstBetriebe3, beteiligen sich weitere Stiftungen und Mitstreiter.

Jochen Brüggen, Geschäftsführer der Lübecker H. & J. Brüggen KG, beteiligt sich zum dritten Mal an dem Projekt. „Das Entstehen eines Kunstwerkes vor den Augen der Mitarbeiter und der künstlerische Ausdruck der eigenen Firmenphilosophie sind identitätsstiftend für die Belegschaft. Durch die ganz persönliche Begegnung und die Nähe zur im eigenen Betrieb entstehenden Skulptur bauen die Mitarbeiter Vorurteile und Berührungsängste gegenüber der Kunst und den Künstlern ab“, betont er.

Ein Ziel von KunstBetriebe sei daher die Förderung von kulturellem Engagement des Arbeitgebers oder des Arbeitnehmers. „Unternehmen, die sich an dem Projekt beteiligen und sich für Künstler öffnen, steigern ihre Attraktivität für Fachkräfte, weil sie einen über die Arbeit hinausgehenden Mehrwert bieten“, sagt Brüggen, der zugleich Vicepräses der IHK und Kuratoriums-Mitglied der IHK-Stiftung Pro Economia ist. „Ein Zusammenwachsen von Kunst und Betrieb unterstützt aber vor allem den Ansatz, das Bewusstsein von Kunst als Standortfaktor bis hin zum eigenständigen Wirtschaftselement zu stärken.“

Die das Projekt begleitenden pädagogischen Schritte sind bereits gestartet. Lina Peters, Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau bei der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie, arbeitet maßgeblich im Projekt mit. Ein Kurs für plastisches Gestalten für Jugendliche mit Behinderungen steht bereits wöchentlich auf dem Stundenplan.

Ausstellungsdaten:
• Eröffnung Schloss Eutin: Freitag 27. September bis 17. November 2019
• Eröffnung Kunsthalle St. Annen, Lübeck: Freitag, 29. November bis 12. Januar 2020

Foto: Thomas Judisch (Künstler), Jochen Brüggen, Bettina Thierig (Projektleitung) (v.l.), ©Torsten Becher, Brüggen