Itzehoe (em) Das große Interesse am China-Geschäft beflügelt auch das egeb-Forum: Logistik. Mehr als 140 Gäste hatten sich zur jüngsten Veranstaltung der Reihe im China Logistic Center (CLC) auf dem ehemaligen Prinovis-Gelände angemeldet mehr als dreimal so viel wie bei vergleichbaren Veranstaltungen.

Bei der Vorstellung des Geschäftsmodells durch die CLC-Geschäftsführer Carsten Tietje, Gustav Tietje und Holger Scheibel wurde dann auch schnell deutlich, wie interessant die Angebote für die regionalen, aber auch überregionalen Unternehmen sind. „In der Region unseres Partner-Logistikzentrums in Chengdu in der Provinz Sichuan besteht großes Interesse an deutschen Produkten. Mit unserer Hilfe können daher auch Unternehmen aus der Region den Vertrieb nach Fernost ausweiten“, erläuterte Carsten Tietje. Im Anschluss an die Begrüßung durch Martina Hummel-Manzau, Geschäftsführerin der egeb: Wirtschaftsförderung, und egeb-Logistik-Experte Roy Kühnast, erläuterten die CLC-Geschäftsführer ihr Konzept.

Das Kerngeschäft, besteht aus einem Drei-Säulen-Modell: 1. Vermietung der vorhandenen Hallen und Büros, 2. logistische Dienstleistungen, 3. Vertrieb von Produkten über eine Handelsgesellschaft. Dieses Angebot für regionale und nationale Partner schließt auch den Austausch von Handelsgütern mit China in Zusammenarbeit mit der Sichuang Weijing Logistic Group ein. Unterdessen investiert die CLC vier Millionen Euro um Geschossdecken einzuziehen, Brandschutzmaßnahmen durchzuführen und 9 zusätzliche Verladetore zu installieren. Außerdem entsteht eine Regalanlage mit 10.000 Palettenstellplätzen. Damit verfügt das CLC über 75.000 Quadratmeter an Lagerflächen und ist damit auch für größere logistische Herausforderungen gut gerüstet. Das gesamte Gelände ist 21,5 Hektar groß.

Auf chinesischer Seite, erklärte Carsten Tietje, sei Chengdu mittlerweile einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Westchina. Die Industrieschwerpunkte liegen dort bei Automotiv, Textilien und Schuhe, aber auch im Maschinenbau, in der Chemieindustrie, Nahrungsmitteln, Flugzeugbau und in der Pharmazie. Der Transport nach Fernost muss dabei nicht zwangsläufig über das Wasser oder per Luftfracht erfolgen. Auch eine Verladung in die Eisenbahn über Russland und dem polnischen Lodz, ist möglich. Vor dem fachlichen und gleichzeitig unterhaltsamen Vortrag warf egeb-Geschäftsführerin Martina Hummel-Manzau noch einmal einen kurzen Blick in die jüngere Vergangenheit.

Sie verwies auf die Arbeitsgruppen, die vor drei Jahren gegründet worden waren, als die Prinovis die Aufgabe des Druckerei-Standortes angekündigt hatte, und die Standortgespräche mit dem Wirtschaftsminister. In einer großen Aktion wurde nach einem Nachfolger für das Gelände gesucht und gefunden. „An diesem Beispiel zeigt sich, dass die gemeinsamen Bemühungen erfolgreich sein können. Im August 2015 wurde die Übernahme durch die CLC verkündet und schon vor einer Woche wurde von ersten guten Ergebnissen berichtet“, freute sich Martina Hummel-Manzau.