Hamburg (jj) Ein ruhiges Gemüt, besänftigende Worte oder die Schutzhaltung als letzte Möglichkeit? Welches Verhalten ist bei der Begegnung mit gewaltbereiten Personen vernünftig? Die falschen Reaktionen auf Situationen, die zu eskalieren drohen, kann gleichermaßen gefährlich wie auch für alle Anwesenden stark verunsichernd sein. Den korrekten Umgang mit diesen situativen, geplanten oder aus der Gruppendynamik entstehenden Konflikten will und sollte gelernt sein. Das TÜV NORD Schulungszentrum bietet aus diesem Grund seit längerer Zeit das Deeskalationstraining an.
Die Teilnehmer lernen in diesem bisher eintägigen Seminar den zur Situation passenden Umgang mit den Beteiligten. Der gestiegene Bedarf und vor allem die individuellen Anforderungen der verschiedenen Arbeitsfelder gaben Anlass für den Ausbau des Kursangebotes. Claus Frankenstein, Geschäftsführer des Schulungszentrums, sagt dazu: „Ob Hotellerie, Sicherheitsdienst oder Personenbeförderung, die täglichen Konflikte, auch wenn sie meist einfach abgewendet werden können, bieten Potential für tatkräftige Streitigkeiten. Es ist von enormer Wichtigkeit, besonders Mitarbeiter, die im direkten Kontakt mit Kunden stehen, auf diese Situationen vorzubereiten. Aber auch im Team selbst sind Eskalationen nicht ausgeschlossen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die vielen verschiedenen Situation, die es im Berufsalltag intern und extern zu bewältigen gilt, mehr als einen Ein-Tages-Kurs füllen.“
Hoher Praxisanteil
Die neuen Kurse zur Deeskalation sind in das Deeskalationstraning I Basisseminar und das Deeskalationstraining II Aufbaukurs gegliedert. Beide Kurse erstrecken sich über mehrere Termine, in denen besonders viel Wert auf einen hohen Praxisanteil gelegt wird. Ziel des Basisseminars ist es, einen professionellen Umgang mit Konflikten, Aggressionen und Gewalt zu erlernen. In den praktischen Übungen werden gewalttätige Erlebnisse analysiert und Möglichkeiten der Deeskalation aufgezeigt. Ebenso werden Strategien zum Selbstschutz und zur Verteidigung entwickelt und trainiert. „Die Teilnehmer sind anschließend in der Lage, ihre Kenntnisse im eigenen Arbeitsumfeld weiterzuvermitteln, deeskalierendes Handeln und Denken zu etablieren sowie Gewaltprävention zu betreiben“, so Frankenstein. Der Aufbaukurs konzentriert sich vor allem auf die individuellen Anforderungen jedes Teilnehmers. Angestellte in der Pflege treffen beispielsweise auf demenzkranke Menschen, die ihr Handeln zeitweise oder dauerhaft schlecht kontrollieren können. Hier ist aufgrund der Unberechenbarkeit einer jeden alltäglichen Situation besondere Achtsamkeit gefragt. Ein Augenmerk liegt im Aufbaukurs deshalb auf der Kommunikation, Wahrnehmung, dem frühzeitigen Erkennen gefährlicher Situationen sowie nonverbalen Formen der Interaktion. „Wir gehen in diesem Seminar individuell auf die Alltagssituationen und Erfahrungen der Teilnehmenden ein. Hierzu befragen wir sie vor Kursbeginn auch zu ihrem speziellen Schulungsbedarf“, erklärt Claus Frankenstein.
Wer braucht das Traning?
Das Deeskalationstraining findet in beinahe jeder Branche Anwendung. Multiplikatoren, Angestellte, Beamte und Führungskräfte aller Berufsgruppen und Branchen wie medizinische Einrichtungen, Gastronomie, Einzelhandel, öffentlicher Nah- und Fernverkehr oder öffentlicher Dienst sowie Betroffene sollten an dem Deeskalationstraining teilnehmen.
Persönlicher Ansprechpartner
Das TÜV NORD Schulungszentrum bietet in diesem und zahlreichen weiteren Bereichen maßgeschneiderte und speziell auf die Anforderung eines Unternehmens zugeschnittene Schulungen an. Auch Inhouse-Seminare und gesonderte Terminabsprachen sind möglich! Tel.: 040 - 78 08 14-0
Foto: Im Deeskalationstraining des TÜV NORD Schulungulungszentrums lernen die Teilnehmer, mit Konfliktsituationen im Arbeitsalltag besser umzugehen.