Hamburg (em/sw) Der Schutz unserer Daten ist eine der größten Herausforderungen dieser Zeit, Cyberangriffe auf den deutschen Mittelstand nehmen weiter zu. Trotz aller Kassandrarufen von Sicherheitsberatern sind aber viele Unternehmen nicht oder nicht ausreichend gegen Cyberangriffe geschützt.
Nach einer Umfrage von Pricewaterhouse- Coopers (PwC) wurde in 2016 bereits jedes fünfte mittelständische Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs (19 Prozent). Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr fast eine Verdoppelung! Der deutsche Mittelstand ist besonders betroffen, weil viele mittelständische Unternehmen nicht oder nur sehr zögerlich bereit sind, ihre IT-Sicherheit und ihren Datenschutz zu verbessern. Diese haben nicht die finanziellen und personellen Mittel wie Großunternehmen und sind aufgrund dessen ein besonders beliebtes Angriffsziel.
Trotz der aktuellen Bedrohungslage würden Mittelständler und Familienunternehmen bis- her nur wenig in die Absicherung ihrer IT-Infrastruktur und damit der Zukunft Ihres Unternehmens investieren. Dabei sind sich fast alle der deutschen IT-Verantwortlichen darin sicher: Die Sicherheitsarchitektur muss dringend erneuert werden (74%), weil mit den veralteten Sicherheitslösungen weder Angreifer abgewehrt noch Compliance-Vorgaben eingehalten werden können. Laut der Umfrage wurden die IT-Budgets in mittelständischen Unternehmen zuletzt sogar gekürzt, ein „IT-Sicherheitsruck“ ist nicht zu erkennen.
Um die Gesamtkosten der Wiederherstellung nach einem Cyberangriff abschätzen zu können, haben Kaspersky Lab und B2B-International Unternehmen gebeten, Verluste für ein „worst- case-Szenario“ zu beziffern. Dabei kam heraus, dass der Großteil der Kosten für zusätzliche Mitarbeiterlöhne zu Buche schlägt. Aber die Unternehmen berichteten auch über signifikante Mehraufwendungen als Folge einer Cyberattacke durch verpasste Gelegenheiten für Geschäftsabschlüsse, Verbesserung der IT-Sicherheit, externe Dienstleister und das Einstellen neuer Mitarbeiter. Dabei gaben die Konzerne 79.000 US-Dollar für Schulungen und 85.000 US-Dollar für externe Experten aus das macht ein Fünftel des Gesamtverlustes aus.
Holger Suhl, General Manger DACH bei Kaspersky Lab erklärte dazu: „Bei der vielfältigen Bedrohungssituation für Unternehmen zahlt sich eine effiziente Cybersicherheit definitiv aus. Unternehmen haben die Bedrohung genau verstanden“. Digitalisierung und Industrie 4.0 sind nicht aufzuhalten, Digitale Technologien spielen schon jetzt bei jedem zweiten deutschen Mittelständler eine Rolle. Und ab dem 25. Mai 2018 kommen noch die Auswirkungen der neuen weltweit geltenden Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) dazu, die höhere Anforderungen an alle Unternehmen stellt.
Der deutsche Mittelstand ist gut beraten, sich jetzt auf die Zukunft einzustellen, gerade in Hinsicht IT-Sicherheit und Datenschutz. Vor allem kleinere Unternehmen drohen hier aber den Anschluss zu verpassen, wenn sie nicht rechtzeitig handeln.