Prisdorf (ml) Es gibt immer wieder Dinge, mit denen man gelegentlich konfrontiert wird, über die man sich recht wenig Gedanken macht. Man weiß, dass sie da sind und man weiß auch um ihren Nutzen. Dennoch weiß man recht wenig darüber, wer sie eigentich herstellt oder über wen man sie erhält. So ähnlich ging es auch uns vom Wirtschaftsmagazin, als wir etwas von der Paletten Börse hörten. Natürlich, fast jedes Unternehmen benötigt Paletten, aber woher sie kommen oder wer sie herstellt, darüber weiß man eigentlich nichts. Grund genug für uns, einmal nach Prisdorf zu fahren und bei den Geschäftsführern Lorenz Lüders und Thorsten Urban und der Marketingmitarbeiterin Sabine Thomsen nachzufragen.

Herr Urban, Herr Lüders, seit wann gibt es die Paletten Börse und wie kam es zu der Gründung?
Die Anfänge für unser Unternehmen gehen weit zurück: Letztlich entstanden wir aus der im Jahr 1871 gegründeten Firma Wilhelm Lüders. Zunächst als Stellmacherei und Wagenbau wurde daraus später der Holzhandel. Während des Krieges wurden Munitionskisten gebaut. Nach dem Krieg entstand ein Maschinenpark für die Herstellung von Kisten für Gemüse oder beispielsweise für Getränke wie etwa Coca-Cola, alles eben aus Holz. Insofern bieten wir über 140 Jahre Erfahrung in der Holz- und Warendistribution. Anfang der sechziger Jahre wurden die Getränkekisten auf Kunststoff umgestellt und wir haben uns auf Paletten fokussiert.

Wie ging es weiter?
Nun, im Jahr 2002 haben wir unsere Paletten Börse als eigenständiges Unternehmen gegründet. Wir haben also in diesem Jahr zehnjähriges Bestehen, worauf wir ganz besonders stolz sind.

Was ist das Besondere, das die Paletten Börse anbietet?
Wir sind Verpackungslogistiker, das heißt, Sie haben ein Produkt und benötigen dafür einen geeigneten Ladungsträger, dann sind wir die Spezialisten für alle Arten von Holzund Kunststoffpaletten sowie Holzund Kunststoffboxen. 70 Prozent unserer Paletten sind aus Holz. Grundsätzlich sind wir nicht ausschließlich auf Paletten festgelegt. Wichtig ist, dass die Ware sicher ihr Ziel erreicht. Das immer wieder zu gewährleisten, ist unser Hauptanliegen. Und ganz egal ob es sich um Lagerung, Transport oder Kommissionierung handelt wir begleiten unsere Kunden in dem gesamten Prozess. Also von der Auswahl der optimalen Palette bis hin zur Optimierung von Kosten und Aufwand.

Wer sind Ihre Kunden?
Unser Kundenklientel geht vom Kleinunternehmer, über den Mittelstand bis hin zu Großkonzernen. Letztlich bedienen wir das gesamte Portfolio der Verpackungsanforderungen und dies übrigens bundesweit. Mit über 70 Prozent unserer Kundschaft arbeiten wir länger als fünf Jahre zusammen. Unser erklärtes Ziel ist es, dass unsere Kunden langfristig mit uns zufrieden sind. Das erreichen Sie nur mit einer fairen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit.

Was zeichnet Ihr Unternehmen im Verhältnis zum Mitbewerber aus?
Wir arbeiten, wie man so schön sagt: just in time. Sie erhalten also absolut kurzfristig eine Antwort. Wir verfügen über besonders hohe Lagerkapazitäten und über insgesamt 100 verschiedene Palettensorten. Wir glauben, sagen zu dürfen, dass wir uns durch eine hohe Flexibilität und eine intensive und persönliche Beratungskompetenz auszeichnen. Und wie zu Anfang unseres Gespräches schon erwähnt, wir verfügen eben über eine langjährige Erfahrung mit dem Werkstoff Holz. Früher, genauer gesagt bis 1991, haben wir unsere Holzpaletten selbst hergestellt. Damals am Standort Appen. Heute beschäftigen wir etwa 20 Produktionsbetriebe in den östlichen Ländern. Dorthin halten wir einen regen Kontakt und beraten und unterstützten auch ganz intensiv.

Eine Frage zur aktuellen, wirtschaftlichen Situation. Sind Sie zufrieden?
Nun, lassen Sie es uns so formulieren: Wir sind nicht unzufrieden! Wir haben hervorragende Mitarbeiter und eine recht etablierte Marktposition. Unsere Kunden wissen, was wir zu leisten im Stande sind. Und da wie schon erwähnt die meisten Kunden über einen langen Zeitraum mit uns zusammenarbeiten, sind sie wohl mit unserer Leistung zufrieden.

Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein?
Wir haben ein Ziel vor Augen, verkennen aber auch nicht, wodurch wir dahin gekommen sind, wo wir heute stehen. Wir wachsen mit unseren Kunden und deren Anforderungen. Wir arbeiten an noch größeren Kompetenzen. Und wir sind dabei, unsere Mitarbeiter noch weiter zu schulen. Wir wollen wie schon in den letzten Jahren auch gesund wachsen.

Gibt es besondere Wünsche an den Standort?
Nun ja, das ist ein alter Wunsch: seit 1958 wird über die Westumgehung diskutiert. Die müsste nun endlich kommen.

Was sind Ihre persönlichen Wünsche?
Herr Urban: Ich freue mich auf die nächsten zehn Jahre.
Herr Lüders: Und ich freue mich dann auf das 25-jährige Jubiläum.
Frau Thomsen: Ich bin ja noch ganz jung in diesem tollen Unternehmen und freue mich darauf, an dem Erfolg teilhaben zu dürfen.

Foto: Drei von einem engagierten Mitarbeiterteam (von links): Konstantin Stergel, Jens Köster und Martin Schappalz