Seit 2019 findet die Veganuary-Kampagne, die zusammen mit ausgewählten Marken und Unternehmen den Verzicht auf tierische Lebensmittel und Produkte im Januar bewirbt, offiziell in Deutschland statt. Wie unsere Grafik auf Basis von Marktprognosen des Statista Consumer Market Outlook zeigt, dürften Fleischersatzprodukte im DACH-Raum auch in Zukunft im Trend sein – mit Ausnahme von Österreich.

Während Expert:innenschätzungen davon ausgehen, dass 2022 in Deutschland knapp 480 Millionen Euro mit vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten umgesetzt werden, scheinen die Östereicher:innen diesbezüglich noch nicht auf den Geschmack gekommen zu sein. Schätzungsweise 34 Millionen Euro werden 2022 in der Alpenrepublik für Veggie-Schnitzel und vegane Burger ausgegeben, was knapp 3,80 Euro pro Kopf entspräche. In Deutschland liegt dieser Wert potenziell bei etwa 5,70 Euro, während die Schweiz mit einem prognostizierten Gesamtumsatz von umgerechnet 155 Millionen Euro und einem Pro-Kopf-Umsatz von 18 Euro deutlich vorne liegt.

Diese geringen Werte lassen sich mit dem Verhältnis zwischen Vegetarier:innen, Veganer:innen und Omnivor:innen in der Bevölkerung erklären. Laut Erhebungen des Fleischatlas 2021 der Heinrich Böll Stiftung pflegen in Deutschland nur etwa sechs Prozent einen vegetarischen oder veganen Ernährungsstil. Selbst in jüngeren Bevölkerungsgruppen genießt die pflanzliche Ernährung nicht uneingeschränkt hohes Ansehen. Nur 12,7 Prozent der 15- bis 29-Jährigen leben vegan oder vegetarisch, 61,7 Prozent pflegen einen omnivoren Lebensstil, 25,7 Prozent bezeichnen sich als wenig und nur ausgewähltes Fleisch konsumierende Flexitarier:innen. Entsprechend stellt sich auch die geschätzte Umsatzverteilung in der Fleischindustrie dar: Mit prognostizierten 0,9 Prozent war der Anteil an Ersatzprodukten am Umsatz mit Fleisch und dazugehörigen Alternativen im Jahr 2020 verschwindend gering.

Seinen Anfang nahm der Veganuary 2014 in Großbritannien. 2021 haben sich laut Webseite der Organisation weltweit über 580.000 Menschen für die Teilnahme am Veganuary registriert, ein Zuwachs von knapp 4.500 Prozent im Vergleich zu 2015.