Kreis Pinneberg. Nach den Sommerferien gewinnt der Arbeitsmarkt saisonal an Schwung. Mehr Menschen gingen im September in Arbeit, Ausbildung oder Qualifizierung – die Arbeitslosenquote sinkt im Kreis Pinneberg auf 5,4 Prozent. 

Nach den Sommerferien nimmt der Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg wieder an Fahrt auf. Die typische Herbstbelebung hat im September zu einem spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit geführt. Insgesamt waren 356 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als noch im August. 

Damit stabilisiert sich die Arbeitslosenzahl auf dem Vorjahresniveau, nachdem sie in den letzten Monaten konjunkturell gewachsen war. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 5,4 Prozent. 

Mit 855 Arbeitsaufnahmen konnten deutlich mehr Personen als im Vormonat ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigung beenden (August: 576). Zudem starteten 670 Personen in eine Ausbildung oder Qualifizierung (August: 616). Gleichzeitig ging die Zahl derjenigen zurück, die sich aus einer bestehenden Beschäftigung heraus arbeitslos meldeten.

Besonders ist die Zahl der jüngeren Arbeitslosen zwischen 15 und 24 Jahren gesunken. Sie sank im September um 10,5 Prozent auf 1.042 Personen. Die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe liegt derzeit bei 5,7 Prozent und damit noch leicht über der allgemeinen Quote. Mit dem Start des Wintersemesters wird eine weitere Angleichung erwartet.

„Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt ist spürbar. Viele junge Menschen, die sich in den Sommermonaten übergangsweise arbeitslos gemeldet hatten, beginnen nun eine Ausbildung oder Schule. Nachwuchskräfte, die nicht übernommen wurden, finden Beschäftigung und mehr Arbeitslose gehen nach den Ferien in berufliche Weiterbildung. Dies führt zu sinkenden Arbeitslosenzahlen“, erklärt Ronald Geist, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn und ergänzt: „Auch die Personalverantwortlichen in den Unternehmen nehmen die notwendigen Einstellungen häufig nach den Ferienzeiten vor.“

Die Personalnachfrage ist höher als im Jahr 2024. Bis September meldeten die Unternehmen 4.765 neue Stellen beim Arbeitgeber-Service und damit 288 mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die meisten Stellenangebote gab es im Kreis Pinneberg in den Fertigungsberufen, den Verkehrs- und Logistikberufen, den Handelsberufen sowie den Bau- und Ausbauberufen. Mehr Personal wird zum Herbst auch in der Lebensmittelproduktion und im Versandhandel eigestellt – teilweise befristet für das Weihnachtsgeschäft. 

Trotz der verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung wächst die Beschäftigung im Kreis Pinneberg weiter. Die aktuelle Statistik weist 98.374 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus. Dies ist ein Anstieg um 1.479 Personen zum Vorjahr. 

Der Beschäftigtenzuwachs basiert zum großen Teil auf den ausländischen Arbeitskräften. Ihre Zahl wuchs innerhalb eines Jahres um 881 Personen (+6,3 Prozent), während die der deutschen Beschäftigten um 598 anstieg (+0,7 Prozent). Ausländer machen derzeit einen Anteil von 15,1 Prozent an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus. 

„Wenn die Beschäftigung steigt, gibt es Branchen, die stärker profitieren als andere. Mehr Menschen sind im Sozial- und Gesundheitswesen, in Verkehr und Logistik sowie im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Weniger Personen arbeiten hingegen im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe. Die Beschäftigung verlagert sich auch in unserer Region mehr und mehr im Dienstleistungssektor“, sagt Ronald Geist.