Tornesch. Im Juli hat die WEP mehr als 6000 Unternehmen aller Branchen, mit Betriebsstätte im Kreis Pinneberg, zur Teilnahme an einer Befragung eingeladen, um den Service der Wirtschaftsförderung auf den Bedarf der Unternehmen auszurichten. Zur Gewährung der Neutralität hat die WEP hierzu mit der CIMA Beratung + Management GmbH zusammengearbeitet, die Ergebnisse liegen nun vor.

„Es handelte sich um eine zufällige Stichprobe mit einer Rücklaufquote unter 1000. Uns liegt somit kein repräsentatives Ergebnis vor. Dennoch hat die Befragung nach Aussage der CIMA belastbare Hinweise auf Strukturen, Herausforderungen und Entwicklungspotentiale der Wirtschaft im Kreis Pinneberg geliefert, mit denen wir arbeiten können“, fasst WEP Geschäftsführerin Dr. Jennifer Schweiger zusammen.
Situationsanalyse und Pläne der Unternehmen

Zunächst wurde die Ausgangslage der Unternehmen erfasst. Dabei ging es um die Beschreibung des Unternehmens, um betriebliche Entwicklungschancen, Flächenpotenzial für Erweiterung, künftige Herausforderungen, zukünftige Entwicklungserwartung für Umsatz und Mitarbeitendenzahl oder auch Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung.

Bei der Struktur der teilnehmenden Unternehmen zeigt sich eine breite Branchenverteilung mit Schwerpunkten im Verarbeitenden Gewerbe, Handel und wissensintensiven Dienstleistungen. Es handelt sich überwiegend um kleine und mittelständische Unternehmen, häufig mit langjähriger Ansiedlung im Kreis Pinneberg. Sie sind regional und überregional tätig, ein nennenswerter Anteil auch bundes- und weltweit.

Die meisten Betriebe bilden aus, jedoch je nach Branche unterschiedlich stark. Sie erwarten eine gleichbleibende, teils wachsende Beschäftigungsentwicklung. Der Fachkräftemangel wird als bleibendes, dominantes Thema benannt und ist ein Problem für die geplanten Neueinstellungen, die die Absichten zum Personalabbau deutlich übersteigen.

Eine hohe Anzahl der Betriebe hat Modernisierungen, Erweiterung, die Einführung neuer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen, teils auch Standorterweiterungen im Blickfeld. Nur Einzelne planen Standortschließungen. Auch der demographische Wandel spiegelt sich wieder, so geben rund 10 % der Befragten an, dass Sie sich mit dem Thema Betriebsübergabe beschäftigen. Als größte Herausforderungen werden mehrheitlich die Fachkräftegewinnung und -bindung, die Bürokratie und mangelnde Verwaltungsgeschwindigkeit, die Arbeitskosten sowie die politische Unsicherheit genannt.

Quintessenz: Die Betriebe zeigen Investitions- und Innovations- bzw. Veränderungsbereitschaft, fühlen sich bei den Umsetzungschancen jedoch von strukturellen Gegebenheiten eingeschränkt. Bürokratie, fehlendes Personal / hohe Personalkosten sowie der Zugang zu Informationen erschweren es Unternehmen strategische Entscheidungen vorzubereiten oder Unterstützungsangebote zu nutzen. Die Mehrheit der Befragten rechnet zukünftig mit einer positiven Umsatzentwicklung, die stark von übergeordneten Rahmenbedingungen wie von der Konjunktur oder der politischen Entwicklung abhängt.

Die Unternehmen und die Wirtschaftsförderungen

Der zweite Befragungsteil widmete sich der Beziehung der Unternehmen zu den Wirtschaftsförderungen der Kommunen, des Kreises und des Landes. Bestehen Kontakte? Und speziell die WEP betreffend: Welche Angebote werden genutzt, welche Dienstleistungswünsche gibt es?

Zu den Wirtschaftsförderungen insgesamt (Stadt/Gemeinde, WEP, WTSH) hatten mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen bereits Kontakt. Gut ein Drittel gab an, Kontakt zur WEP gehabt zu haben, häufig im Rahmen von Veranstaltungen oder über den Newsletter WEP Report. Jeweils ein Fünftel hatte Kontakt zu einer kommunalen Wirtschaftsförderung beziehungsweise der des Landes.

Vorrangig genutzt werden von den Befragten WEP Angebote wie Veranstaltungen, der Newsletter und die Grundstücksberatung. Als besonders gewünschte Dienstleistungen werden eine Fördermittelberatung, die Herstellung von Netzwerken sowie Informationsangebote und Impulse zu neuen Technologien genannt. Auch die Imagewerbung für den Wirtschaftsstandort rangiert weit vorn.

Fazit: Die Unternehmen im Kreis Pinneberg verbinden mit der Wirtschaftsförderung vor allem die Rolle eines Ansprechpartners für praxisnahe Unterstützung (Fördermittelberatung, Flächenangebote), Informationszugang und regionale Vernetzung. Wirtschaftsförderung wird dort relevant, wo sie konkrete Hilfe gibt, Hürden abbaut sowie direkte Anknüpfungspunkte und valide Informationen zu den Herausforderungen und Zielsetzungen der Unternehmen bietet. Im nächsten Schritt wird die WEP das bereits vorhandene Serviceangebot auf Anpassungsbedarf und -möglichkeiten prüfen.

Nähere Information: WEP Unternehmensbefragung 2025