Elmshorn (jj/nl) 1960 in Amsterdam gegründet, breitet sich der Personaldienstleister Randstad seit 1968 auch in Deutschland aus. Der Erfolg spricht für sich: In mehr als 40 Ländern verzeichnet das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 16 Milliarden Euro (Stand 2011) und ist damit einer der größten Dienstleister weltweit
Thomas Benthien, Manager der Niederlassung, erzählt dem Wirtschaftsmagazin von seiner täglichen Arbeit.
Herr Benthien, verraten Sie uns doch etwas über die Gründungsgeschichte.
Angefangen hat alles mit der Gründung des niederländischen Unternehmens Randstad Holding durch Frits J. D. Goldschmeding. Nach acht erfolgreichen Jahren kam dann der erste Standort in Deutschland, die Niederlassung in Düsseldorf. Über die Jahrzehnte hinweg kamen dann deutschlandweit weitere Niederlassungen hinzu. In Elmshorn sind wir seit 2005 vertreten. Unsere regionale Flächendeckung erstreckt sich mit sieben Niederlassungen in Schleswig-Holstein. Wir in Elmshorn sind zuständig für die Kreise Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg.
Wie viele Mitarbeiter sind derzeit bei Ihnen beschäftigt?
Wir arbeiten in Elmshorn mit vier internen Mitarbeitern und etwa 135 Mitarbeitern im Kundeneinsatz. Zudem bilden wir einen Azubi zum Personaldienstleistungskaufmann aus. Diesen Ausbildungsberuf haben wir bei der hiesigen Handelskammer extra ins Leben gerufen. Insgesamt waren 2011 durchschnittlich rund 68.000 Mitarbeiter bei Randstad beschäftigt, davon 2.900 interne Mitarbeiter.
Auf welche Bereiche haben Sie Ihr Hauptaugenmerk gelegt?
Kundenunternehmen stellen wir qualifiziertes Personal zur Verfügung wie Facharbeiter und Mitarbeiter mit kaufmännischen Qualifikationen aber auch Mitarbeiter für den gewerblichen Bereich. Unseren Mitarbeitern im Kundeneinsatz bieten wir interessante Einsatz- und verschiedene Weiterbildungsangebote. Da gibt es zum einen passgenaue, einsatzbezogene Qualifizierungsmaßnahmen. Darüber hinaus haben unsere Mitarbeiter mit „Randstad e- Learning“ die Möglichkeit, über ihre betreuende Niederlassung Online- Kurse zu absolvieren, z. B. aus den Bereichen IT-Anwender und -Professionals, Sprachen, Technik und Wirtschaft. Und für Randstad Mitarbeiter ohne abgeschlossene Ausbildung oder entsprechende Nachweise ihrer Qualifikationen gibt es ein spezielles Programm, das sogenannte „Lernen im Job“.
Was verbirgt sich hinter „Lernen im Job“ genau?
Teilnehmer an diesem Programm erhalten dabei die Möglichkeit, die während ihrer Einsätze in Kundenunternehmen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in einem Qualifizierungspass dokumentieren zu lassen. Sobald eine definierte Anzahl an Aufgaben durchlaufen wurde, kann der Teilnehmer an einer Prüfung vor der IHK oder dem TÜV Rheinland teilnehmen. Bei Bestehen dieser Prüfung erhält der Mitarbeiter ein anerkanntes Zertifikat. Aktuell können vier Abschlüsse erworben werden: der/die Lagerund Produktionsassistent/in im gewerblichen Bereich sowie der/die Büroassistent/in und der/die Assistent/ in Dialogmarketing im kaufmännischen Bereich. Dieses Programm wird in allen sieben Niederlassungen in Elmshorn, Neumünster, Flensburg, Norderstedt, Ahrensburg, Lübeck und Kiel angeboten.
Welche Kundengruppen wollen Sie primär ansprechen?
In unserer Region eher den Mittelstand und auch Kleinunternehmen. Ein ganz spezielles Kundensegment haben wir aber nicht. Letztlich helfen wir jedem, der flexibles Personal sucht. Ob es nun der Tierarzt ist, die Feuerwehr oder die große Produktionsfirma.
Warum sollen sich Unternehmen für Randstad entscheiden?
Als wirklich zuverlässiger Partner konnten wir uns unzählige Male beweisen. Zudem sind wir ein absolut solventes Unternehmen. Wir haben ein sehr aufwändiges Mitarbeiterauswahlverfahren, denn wir nehmen unsere Verantwortung gegenüber unseren Kunden ernst. Auch die Erfahrung unserer vielen langjährigen Mitarbeiter kommt unseren Kunden zu Gute. Der längste ist am Standort Elmshorn seit mehr als sieben Jahren für uns tätig. Die Übernahmequote kann im qualifizierten Bereich hier bei uns in Elmshorn bei bis zu 75 Prozent liegen und liegt damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 20 bis 30 Prozent. Wir sagen unseren Bewerbern immer: ,Wir sind praktisch Ihr Marketing- Tool, wir qualifizieren Sie für den Kunden. Wir sind der einzige Personaldienstleister, der bundesweit flächendeckende Betriebsratsstrukturen hat.
Wie sehen Sie Ihre aktuelle Marktsituation? Sind Sie zufrieden?
Es war ein ereignisreiches Jahr. Die Veränderungen, die die neuen Branchenzuschläge mit sich bringen werden, sind zurzeit noch nicht vollständig absehbar. Jedoch sind diese in einigen Bereichen nicht relevant, weil nur für bestimmte Branchen, z. B. in der Metall/ Elektro- sowie in der Chemischen Industrie mehr bezahlt werden muss.
Wo sehen Sie Randstad in der Zukunft?
Es wird eine sehr spannende Zeit. Wir wissen nicht, wie sich die Rezession entwickelt. Aber wir sind am Markt gut aufgestellt und blicken deshalb nicht ängstlich, sondern eher erwartungsvoll in die Zukunft. Fest steht, die Kundenunternehmen werden weiterhin ein Bedürfnis nach Flexibilität haben und die Zeitarbeit wird ihnen dieses auch in Zukunft ermöglichen.
Wie wird man auf Sie aufmerksam? Setzen Sie viel auf Werbung oder PR?
Ein wichtiger Bereich ist ,Mitarbeiter werben Mitarbeiter. Das ist Empfehlungsmarketing von zufriedenen Mitarbeitern, die bei uns beschäftigt sind, an Menschen aus ihrem Umfeld, die auf Jobsuche sind oder sich beruflich verändern möchten. Als Dank erhalten die ,Empfehler einen Bonus, wenn es zur Neuanstellung kommt.
Bild: Thomas Benthien setzt auf die lohnende Mitarbeiterempfehlung. Dank dieser konnten bereits viele erfolgreiche Neuanstellungen vorgenommen werden.