Neumünster - SWN plant die Erweiterung der bestehenden Deponie im Wittorferfeld. Der Standort hat sich seit Jahren als verlässliche Säule der kommunalen Entsorgungsinfrastruktur bewährt. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung im Abfallwirtschaftsplan des Landes Schleswig-Holstein, wonach die verfügbaren Kapazitäten für nicht gefährliche, meist mineralische Materialien wie Böden aus Baumaßnahmen oder Bauschutt (Kategorie DK1) bereits bis Ende 2028 erschöpft sein könnten, gewinnt das Vorhaben nun an Bedeutung – nicht nur für Neumünster, sondern für die gesamte Region.
Statt einen komplett neuen Deponiestandort zu erschließen, setzt das Projekt bewusst auf die Erweiterung eines bereits genehmigten und technisch ausgereiften Areals. „Der Standort im Wittorfer Feld bietet durch seine direkte Nähe zur A7 eine logistisch günstige Lage, die Transportwege verkürzt und zusätzliche Belastungen für das innerstädtische Straßennetz vermeidet“, berichtet Saskia Ullrich, Pressesprecherin von SWN und ergänzt: „Die verkehrliche Anbindung ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber anderen Standorten“.
Die geplante Deponieerweiterung soll eine Kapazität von etwa einer Million Kubikmetern schaffen – das entspricht rund 1,6 Millionen Tonnen Material, vornehmlich unbelastete und gering belastete Abfälle aus Baumaßnahmen (Bsp. Böden und Bauschutt). Dieses Material fällt insbesondere bei der Erschließung von Baugebieten, Infrastrukturprojekten und Sanierungen an – Maßnahmen, die wiederum den Wohnungsbau und die Stadtentwicklung in Neumünster und Umgebung vorantreiben. Die Erweiterung schafft somit eine stabile Grundlage für die regionale Bauwirtschaft. Kurze Wege reduzieren Emissionen, senken Kosten und erhöhen die Planungssicherheit für Unternehmen und öffentliche Bauherren in Neumünster und Umgebung. Auch wirtschaftlich hat das Projekt eine strategische Bedeutung: Die Deponie verbleibt vollständig im Eigentum von SWN, die Erträge kommen damit unmittelbar dem kommunalen Bereich zugute. Die erwarteten Gewinne im Bereich eines zweistelligen Millionenbetrags eröffnen langfristige Spielräume – wie für Investitionen in klimafreundliche Infrastruktur.
Durch die Erweiterung der Deponie wäre SWN künftig weniger abhängig von externen Entsorgungslösungen, etwa bei der angestrebten Verwertung von Verbrennungs-Rückständen (Asche) aus dem Betrieb der thermischen Ersatzbrennstoffverwertung (TEV). Die geplante Erweiterung ist auf eine Betriebsdauer von etwa 20 bis 25 Jahren ausgelegt – die Genehmigung selbst wäre unbefristet. Damit ist die Entsorgung mineralischer Abfälle in der Region auf Jahrzehnte planbar gesichert.
Die ersten Gespräche mit der Genehmigungsbehörde sollen Mitte 2025 beginnen. Die Antragseinreichung ist für 2026 vorgesehen, das Genehmigungsverfahren wird voraussichtlich 6 bis 9 Monate in Anspruch nehmen. SWN bindet Bürgerinnen und Bürger frühzeitig ein und informiert konstant über die Pläne.