KIEL. Mit KI und Sensorik den Bestand von Zuckerrüben in Echtzeit analysieren, mit einem Open-Source-Chatbot den Arbeitsalltag erleichtern, mit Virtual Reality Menschen auch in Pflegeeinrichtungen ein echtes Urlaubserlebnis ermöglichen – drei von zahlreichen, preiswürdigen Projekten aus Schleswig-Holstein, die eines gemeinsam haben: digitalen Innovationsgeist.
Digitalisierungsminister Dirk Schrödter hat heute, am 5. November, im Wissenschaftszentrum Kiel drei Unternehmen und ihre besonders herausragenden Projekte aus Schleswig-Holstein mit dem Digitalisierungspreis 2025 ausgezeichnet. Der Preis wurde bereits zum achten Mal vergeben und ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Der 1. Platz ist mit 25.000 Euro dotiert und ging an das Projekt KOSMO von der Firma Splitbot aus Lübeck, der 2. Platz (15.000 Euro) an das Owl Eye Analysesystem von Sachtleben Technology aus Mucheln (Kreis Plön) und der 3. Platz (10.000 Euro) an vJourney aus Wasbek.
"Gerade in Zeiten des Wandels und globaler Herausforderungen zeigt sich, wie unverzichtbar souveräne digitale Infrastrukturen für unsere Gesellschaft sind. Zudem erleichtern digitale Lösungen den Alltag der Menschen, fördern Wertschöpfung und Wissensaustausch. Mit unserem konsequenten Kurs in Richtung digitale Transformation und Souveränität ist Schleswig-Holstein bundesweit Vorreiter", sagte Minister Schrödter. "Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen nicht nur die Vielfalt an digitalen Lösungen, sondern auch die Stärke unseres Landes als Digitalstandort. Die zahlreichen Einreichungen zum Digitalisierungspreis belegen die Innovationskraft unseres Landes – besonders im Bereich Künstliche Intelligenz und Open Source. Der Preis hat sich fest etabliert: Er würdigt herausragende Projekte und motiviert weitere Akteure, Unternehmen und Institutionen, eigene digitale Ideen zu verwirklichen."
Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung, des Schleswig-Holsteinischen Städteverbandes, der Digitalen Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) sowie des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) hat über die Prämierung der besten Initiativen entschieden.
Zu den Preisträgern:
1. Preis: KOSMO von der Splitbot GmbH aus Lübeck
KOSMO ist eine Open-Source-Chatbot-Lösung, die Organisationen dabei unterstützt, sowohl interne als auch webbasierte Informationsquellen zentral und effizient zu durchsuchen. Die Anwendung basiert auf einem europäischen Open-Source-Sprachmodell und lässt sich mit persönlichen und unternehmenseigenen Daten wie Dateien, Websites und dem Intranet flexibel anreichern. KOSMO ist vollständig EU‑DSGVO-konform und kann sowohl On-Premise als auch in der Cloud betrieben werden. KOSMO fügt sich ideal in die Digitalstrategie des Landes ein. Die Software-Lösung überzeugte die Jury durch den digital souveränen, lokalen Betrieb, der maximale Kontrolle über sensible Daten ermöglicht. Vor allem der klar definierte Datenraum grenzt KOSMO von anderen Chatbots ab.
2. Preis: Owl Eye Analysesystem von der Sachtleben Technology GmbH aus Mucheln (Kreis Plön)
Durch den Einsatz von Sensorik, KI-gestützter Datenanalyse und einer cloudbasierten Plattform ermöglicht das Projekt eine vollautomatisierte Echtzeitanalyse von Schüttguthalden bei Zuckerrüben. Mit Hilfe dieser Technologien können Zuckerrüben-Bestände präzise gemessen, Bewegungen verfolgt und Prozesse effizienter gestaltet werden. Das Produkt zeichnet sich durch einen klar fokussierten, aber sehr praxisnahen Anwendungsfall aus, der zunächst eine enge Zielgruppe anspricht. Dennoch lässt sich dieser KI-gestützte Use Case problemlos auf viele weitere Branchen übertragen. Das Projekt liefert wichtige Grundlagen für die Materialwirtschaft, um datenbasiert bessere Entscheidungen zu treffen und damit auch wirtschaftliche Mehrwerte zu schaffen.
3. Preis: vJourney – virtuelle Reisen gegen vergessende Erinnerungen von der vJourney GmbH aus Wasbek
vJourney verbindet Tourismus, Gesundheit und Digitalisierung, um Menschen, die nicht reisen können, immersive Reiseerlebnisse zu ermöglichen. Durch Virtual Reality (VR) erleben Nutzer und Nutzerinnen real gefilmte 360-Grad-Touren bekannter Reiseziele – bequem von Zuhause oder aus Pflegeeinrichtungen und können so unabhängig von ihren Mobilitätseinschränkungen oder anderen Barrieren ein echtes Urlaubsgefühl erleben. Das niedrigschwellige Angebot fördert die digitale Teilhabe und kann damit auch die Akzeptanz weiterer digitaler Angebote im Alltag stärken.
