Kiel (em) IHK Schleswig-Holstein und DiWiSH stellen Branchenradar vor Smart Region, New Work oder Cybersecurity – Schlagworte gibt es bei der Digitalisierung zuhauf. Doch in welchem Zustand befindet sich die Digitale Wirtschaft in Schleswig-Holstein heute und morgen? Das haben sich die IHK Schleswig-Holstein und das Cluster Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) gefragt. Ihre Erkenntnisse und daraus abgeleitete Forderungen sind in ein „Branchenradar“ eingeflossen, das am 10. März unter der Überschrift „Richtung: Zukunft. Digitale Wirtschaft 202X“ vorgestellt worden ist. Klaus-Hinrich Vater, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein, hob den Stellenwert der Digitalunternehmen hervor. „Ob Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge oder neue Formen digitalen Arbeitens – stets wirkt diese Branche als ein Katalysator für die Gesamtwirtschaft.“ An die Politik richtete er die Forderung, beim Ausbau des Glasfasernetzes nicht nachzulassen und es schnellstmöglich um den neuen 5G-Mobilfunkstandard zu ergänzen. Vater: „Wichtig für unsere Zukunftsfähigkeit ist nicht nur die verstärkte Kooperation bei der Ausbildung akademischer Fachkräfte. Ebenso wichtig ist es, sie an die Wirtschaft in unserem Land zu binden. Einen Brain-Drain können wir uns nicht leisten.“ Mit seiner Keynote „Wir können digital! Wie man aus der Digitalisierung eine Gewinnergeschichte macht“ zeigte Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes Bitkom, bundesweite IT-Trends auf. Schleswig-Holstein attestierte er Zukunftspotenziale vor allem in der Maritimen Wirtschaft, in der Gesundheitsbranche, im Tourismus sowie im Bereich der erneuerbaren Energien. „Für Unternehmen ist die Digitalisierung die wichtigste Herausforderung. Sie entscheidet maßgeblich über die künftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Um im digitalen Zeitalter eine Führungsrolle einzunehmen, braucht es digitale Strategien, Mut und Tempo. Wir müssen das Digitale von Grund auf neu denken – in Politik, Gesellschaft und insbesondere in der Wirtschaft. Aktuell sieht sich die deutliche Mehrheit der Unternehmen aller Branchen bei der Digitalisierung als Nachzügler. Ziel muss es sein, zu den Vorreitern zu gehören. Die deutsche Wirtschaft kann digital, und das erfordert Investitionen und Innovationen“, sagte Rohleder. Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz betonte in Namen der Landesregierung die große Bedeutung der landesweit mehr als 15.600 Unternehmen aus der digitalen Branche – auch in ihrer Querschnittsfunktion für die Wirtschaft: „Das vom Land geförderte Cluster Digitale Wirtschaft steht für die erforderliche Vernetzung der Unternehmen innerhalb der digitalen Branche und zu anderen Branchen. Bereits 229 Unternehmen und Organisationen haben sich dem Cluster angeschlossen. Es dürfen aber auch gerne noch mehr werden, die sich die Leistung des Clusters etwas kosten lassen. Nur so können wir Innovationen in Schleswig-Holstein besser voranbringen und uns für die digitale Zukunft fit machen.“ Lars Müller, 1. Vorsitzender des dem Cluster angeschlossenen DiWiSH e.V, riet der Branche zu Optimismus: „Die Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein steht für Wachstum im Einklang mit ökologischen und sozialen Aspekten. Wir sind weiter, als wir uns manchmal eingestehen wollen, und sollten uns selbstbewusster präsentieren. Die Tatsache, dass die wirklich großen Trends in den USA und China gesetzt werden, darf uns nicht entmutigen. Vielmehr sind wir verpflichtet, unseren eigenen Weg der digitalen Transformation zu wählen – mit vielen kleinen Schritten.“ In der anschließenden Diskussionsrunde mit Moderatorin Harriet Heise, bei der auch Martin Lochte-Holtgreven, Geschäftsführer der Consist Software Solutions GmbH, mit auf dem Podium saß, wurde die Bedeutung leistungsfähiger Branchennetzwerke akzentuiert. Erfolgreiche Kooperation bedürfe eines systematischen Austausches zwischen Wirtschaft und Politik. Herausforderungen wie der digitalen Bildung, regulatorischen Hürden oder dem Fachkräftemangel könne so im Sinne der Branche am wirkungsvollsten begegnet werden. Das Branchenradar Schleswig-Holstein gibt es in den Geschäftsstellen der IHKs Flensburg, zu Lübeck und zu Kiel, beim Clustermanagement DiWiSH in der WTSH sowie unter www.ihk-sh.de/branchenradar und www.diwish.de. Bild: MI IHK SH und DiWiSH stellen Branchenradar vor Quelle: Pressestelle der IHK Schleswig-Holstein