Kreis Segeberg (em) „Die Osterferien wirken wie eine angezogene Bremse beim Auto. Der Arbeitsmarkt kam im April nicht so recht von der Stelle. Die Arbeitslosenzahl ist vorübergehend wieder leicht angestiegen. Die Frühjahrsbelebung wird aber im Mai hoffentlich wieder volle Fahrt aufnehmen“, erklärt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn, die aktuelle Entwicklung.

Dabei handelt es sich um eine durchaus übliche saisonale Entwicklung. Viele Unternehmen besetzen ihre Vakanzen erst nach der Ferienzeit. Auch meldeten sich mit 547 Personen im April mehr Menschen aus einer Beschäftigung arbeitslos als im Vormonat (467 Personen). Die Personalausschreibungen haben im April bereits etwas angezogen, erreichen aber nicht mehr das hohe Vorjahresniveau.

Beschäftigung nach der Corona-Krise: Hotels, Gastronomie und Reisebranchen hängen noch hinterher – Erziehung, Baugewerbe und Sicherheit sind gewachsen

Die Beschäftigung im Kreis Segeberg hat sich auch über die Zeit der Corona-Krise positiv entwickelt. So ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2019 bis 2022 um 3,2 Prozent oder fast 3.000 Personen gestiegen. Dabei gab es durchaus unterschiedliche Entwicklungen in den Branchen.

Bereiche, die von der Corona-Pandemie besonders betroffen waren, haben ihr Beschäftigungsdefizit nicht so schnell wieder ausgleichen können. Hotels und Gastronomie hatten zuletzt immer noch 5,6 Prozent weniger (sozialversicherungspflichtig) Beschäftigte als vor der Corona-Pandemie. Reisebüros beschäftigen sogar 16,7 Prozent weniger, wobei sich hier auch der Trend zur Online-Reisebuchung auswirken dürfte. Der Maschinenbau war mit -3,5 Prozent rückläufig und auch bei der Zeitarbeit und im Gesundheitswesen gab es Beschäftigtenverluste.

Großes prozentuales Beschäftigungswachstum gab es hingegen bei den Wachdiensten (+26,2 Prozent), im Bereich Erziehung und Unterricht (+16,7 Prozent) und im Baugewerbe (+6,7 Prozent). Auch im Einzelhandel sind mehr Menschen beschäftigt als vor der Corona-Krise.

Der Ausbildungsmarkt bietet noch viele Möglichkeiten für Ausbildungssuchende

Aktuell sind noch 330 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Ihnen stehen 769 unbesetzte Ausbildungsplätze im Kreis Segeberg gegenüber. Dass es bisher noch nicht bei allen geklappt hat, liegt häufig an der regionalen Verteilung, an den Wünschen der Ausbildungssuchenden oder Anforderungen der Ausbildungsplätze. Diese passen nicht immer zusammen.

„Die Bewerbungsverfahren gehen allmählich in den Endspurt. Der Ausbildungsmarkt steckt jedoch immer noch voller Chancen. Auch wer sich spontan für eine betriebliche Ausbildung entscheidet, hat in unserer Region beste Möglichkeiten. Unsere Berufsberatung berät ganz individuell wo und wie auf dem Ausbildungsmarkt noch etwas geht,“ empfiehlt Thomas Kenntemich und rät Ausbildungsinteressierten kurzfristig einen Beratungstermin unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 4555500 zu vereinbaren.

Unternehmen sollten jetzt nicht mehr lange auf die Wunschbewerbung warten, sondern bald ihre Entscheidungen treffen. Dies gilt auch für Ausbildungsplatzsuchende, die die gewünschte Zusage erhalten haben. „Zögern Sie bitte nicht mit der Entscheidung, eine angebotene Ausbildungsstelle beziehungsweise eine Ausbildungsbewerbung anzunehmen - es ist ein Gebot der Fairness! Je später sich Ausbildungssuchende und Betriebe entscheiden, umso schlechter sind die Chancen für die noch suchenden Jugendlichen und Unternehmen“, appelliert Thomas Kenntemich.

Für Ausbildungsplatzsuchende, Eltern, Lehrkräfte und Arbeitgeber, die mehr wissen möchten, gibt es ein breites Informations-, Beratungs- und Veranstaltungsangebot:

www.arbeitsagentur.de/vor-ort/elmshorn/biz-elmshorn

www.deine-jba.de/

www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen

Ausbildungsbetriebe können sich über die unterschiedlichen Angebote unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20 informieren.