In Schleswig-Holstein haben sich im vergangenen Jahr 119 neue Unternehmen mit mehr als 2000 Arbeitsplätzen angesiedelt. Der Löwenanteil entfällt auf den Süden mit den Kreisen Pinneberg, Segeberg, Stormarn, dem Herzogtum Lauenburg und der Hansestadt Lübeck. Diese Bilanz übertrifft trotz der Corona-Pandemie das Ergebnis von 2020 (114 Unternehmen, 1.872 Arbeitsplätze) und ist das Ergebnis von Wirtschaftsförderung. Denn alle Unternehmen sind durch das Engagement der Landeswirtschaftsförderung WTSH und der Kreiswirtschaftsförderungen, so auch der WEP und den Kommunen ihrer WEP Holding, angesiedelt worden.

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, der die Ansiedlungsbilanz 2021 für den echten Norden gemeinsam mit dem Chef der WTSH, Bernd Bösche, am 17. Februar offiziell vorstellte, war höchst zufrieden: „Obwohl der Hintergrund für die Wirtschaft 2021 nicht rosig war, sind wir nicht nur mit einem blauen Auge davongekommen, sondern haben ein erstaunlich gutes Ergebnis erzielt, besser als 2020.“ Das gute Ergebnis zeige deutlich, dass Schleswig-Holstein Konjunktur bei den Unternehmen habe.

Mehr Zuzug aus Hamburg

„Die Unternehmen sind mit durchschnittlich 17 Arbeitsplätzen gegenüber 2020, da waren es 9 Arbeitsplätze, größer geworden“, hob Bösche hervor. Über die Herkunft Betriebe sagte er, der Zuzug aus Hamburg habe sich gegenüber 2020 mehr als verdoppelt. Aus den anderen Bundesländern sei er konstant geblieben, während Ansiedlungen aus dem Ausland, wie China, wegen der Pandemie leicht rückläufig gewesen seien.

Der südliche Landesteil ist Spitzenreiter

Von den insgesamt 119 neuen Unternehmen ließen sich 55 mit 529 Arbeitsplätzen im Norden und Osten des Landes nieder. 16 Unternehmen schufen an der Westküste 162 Arbeitsplätze. Der südliche Landesteil war mit 48 Ansiedlungen und 1.372 Arbeitsplätzen der Spitzenreiter, wobei der Kreis Pinneberg wie gewohnt eine hohe Nachfrage verzeichnete. „Mangels geeigneter Flächen konnten wir aber leider nicht alle Anfragen bedienen“, bedauert WEP Geschäftsführer Harald Schroers. „Uns fehlen vor allem Flächen ab 2 Hektar Größe. Um Abwanderung in andere Bundesländer zu vermeiden, haben wir in der Regionalen Kooperation Westküste gemeinsam mit den Küstenkreisen Steinburg, Dithmarschen und Nordfriesland ein Gewerbeflächenkonzept samt Flächenatlas erstellt und damit ein wichtiges Instrument zur Gewerbeflächenentwicklung an der Westküste geschaffen. Mit Monitorings beobachten wir den Markt laufend weiter und suchen mit den Kommunen und der Landesplanung nach neuen Lösungen.“

Dienstleistungsbereich liegt vorn

Die meisten Ansiedlungen sind mit 75 Unternehmen im Bereich der Dienstleistungen, gefolgt von 24 Unternehmen im Handel und 20 Ansiedlungen im Produktionsbereich, zu verzeichnen, davon insgesamt zehn Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern. Vor allem die Digitalwirtschaft konnte mit 26 Unternehmen und 550 Arbeitsplätzen (2020: 26 Unternehmen mit 130 Arbeitsplätzen) bei der Unternehmensgröße kräftig zulegen. Die größte Ansiedlung konnte in Norderstedt im Kreis Segeberg realisiert werden. Dabei handelt es sich um die Serrala Group GmbH aus Hamburg, die im Bereich der digitalen Finanzdienstleistungen weltweit tätig ist.

Künftig noch mehr Ansiedlungschancen

Den Grund für das gute Ansiedlungsergebnis 2021 sahen Buchholz und Bösche in der neuen Ansiedlungsstrategie des Landes und den stimmenden Rahmenbedingungen. „Der Infrastrukturausbau, insbesondere für die Digitalisierung, hat sich gelohnt, ebenso die Übernahme der Vorreiterrolle für die Energiewende“, sagte Buchholz. Künftig werde auch der Bau der Fehmarn-Belt-Querung noch mehr Chancen für die Ansiedlung von Unternehmen bieten. „Für Schleswig-Holstein waren die Aussichten nie so gut wie jetzt“, resümierte Buchholz, mahnte aber auch den Weiterbau der A 20 als unverzichtbar an. Für 2022 erwarte er ein noch besseres Ergebnis, da viele Anfragen in der Pipeline steckten.

Nähere Information einschließlich Unternehmensporträts finden Sie [hier

Foto: ](https://www.wep.de/files/upload/Nachrichten/2022/2%20WEP%20Report%20Februar/4%20print-digitale-pressemappe_2021.pdf)WTSH-Chef Bernd Bösche (links) und Wirtschaftsminister Bernd Buchholz stellten der Presse eine erfolgreiche Ansiedlungsbilanz 2021 vor