Die Arbeitslosigkeit geht im September saisonal zurück. „Nach den Sommerferien setzt die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt ein. Dies ist ein saisonaler Effekt, den wir so jährlich wahrnehmen. Auch in diesem September haben die Stellenmeldungen angezogen und die Arbeitslosenzahl ist gesunken. Besonders ausgeprägt ist in diesem Monat der Rückgang bei den jüngeren Arbeitslosen. Vor allem der Ausbildungs-, Schul- und Studienbeginn entlasten jetzt den Arbeitsmarkt“, erklärt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn, die aktuelle Entwicklung.

So ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren im September besonders stark um 8,3 Prozent gesunken. Derzeit sind 571 junge Menschen im Kreis arbeitslos, 52 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen liegt mit 3,7 Prozent niedriger als die allgemeine Arbeitslosenquote (4,4 Prozent).

Die Stellenmeldungen der Unternehmen haben sich zum Vormonat erhöht, bleiben aber deutlich unter der Anzahl des Vergleichsmonats September 2021. „Der Personalbedarf – vor allem nach Fachkräften – ist weiterhin da. Viele Unternehmen sind jedoch bei ihren Personalplanungen vorsichtiger geworden. Die Auswirkungen von Inflation und hohen Energiepreisen machen sich aktuell noch nicht in Zahlen bemerkbar. Viele Betriebe verfügen derzeit über einen hohen Auftragsbestand, der noch abgearbeitet wird“, sagt Thomas Kenntemich. Besonders gute Beschäftigungschancen gab es aktuell in den Gesundheitsberufen und im Erziehungswesen, der Sicherheitsbranche und technischen und handwerklichen Berufen (z.B. Anlagenmechaniker/in).

Die Beschäftigung im Kreis wächst. Attraktive Arbeitsbedingungen binden Fachkräfte.

Die neuen Beschäftigungsdaten (Stand Ende März 2022) belegen: die Beschäftigung im Kreis Segeberg ist weiter gestiegen. 96.063 Personen waren zuletzt sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies entspricht einem Zuwachs von 1.946 Personen innerhalb eines Jahres.

Die Wirtschaftszweige entwickelten sich dabei durchaus unterschiedlich.

Während die verschiedenen Dienstleistungsbereiche, das Erziehungswesen, Baugewerbe und Gastgewerbe Beschäftigung aufbaute, gab es weniger Beschäftigte im Gesundheitswesen, Kommunikationswesen, Handel sowie Banken und Versicherungen.

Während der Corona-Pandemie wechselten manche Beschäftigte wegen des Lockdowns in andere Branchen.

„Auch der Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand wird sich mehr und mehr auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Dies kann zu weiteren Wanderbewegungen zwischen den Branchen führen. Immer stärker werden Branchen gewünscht mit attraktiven Verdiensten, Arbeitszeiten oder Entwicklungschancen “, erläutert Thomas Kenntemich und führt fort:

„Die junge Generation legt bei der Jobwahl mehr Wert auf eine für sie sinnhafte Beschäftigung, eine nachhaltige Unternehmensphilosophie und Arbeitsbedingungen, die eine Ausgewogenheit von Arbeit, Familie und Freizeit ermöglichen. Betriebe und Branchen werden attraktive Angebote machen müssen, um Fachkräfte überhaupt zu finden und langfristig an sich zu binden.“