Leichter Anstieg der Arbeitslosenzahl im Ferienmonat Oktober

Die Arbeitsmarktdaten veränderten sich im Oktober nur wenig. Die Arbeitslosenzahl stieg im Kreis um 95 auf 8.726 Personen. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat bei 4,9 Prozent.

„Die saisonale Herbstbelebung des Arbeitsmarktes wurde in der Ferienzeit wieder eingefangen. Zahlreiche Unternehmen sind zudem aufgrund der Wirtschaftsprognosen mit ihren Personalausschreibungen zurückhaltender, andere witterungsabhängige Branchen bereiten sich auf die auftragsschwächere Winterzeit vor“, erläuterte Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn, die Entwicklung.

Viele Menschen konnten im Oktober ihre Arbeitslosigkeit beenden, jedoch nicht mehr so viele wie im Vormonat. Im Kreis Pinneberg meldeten sich im Oktober 482 Menschen (September: 759) aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung ab. In eine Ausbildung oder berufliche Qualifizierung gingen 529 Arbeitslose, im September waren es noch 782.

„Rasche Rückgänge der Arbeitslosigkeit sind derzeit nicht zu erwarten. Wir müssen uns über die kommenden Wintermonate wieder auf steigende Arbeitslosenzahlen einstellen. Den Arbeitsmarkt im Kreis sehe ich aktuell dennoch in einer guten und stabilen Verfassung,“ schätzt Thomas Kenntemich die Lage ein.

Individuelle Chancen jetzt nutzen!

Thomas Kenntemich rät Menschen, die arbeitslos sind oder werden, ihre individuellen Chancen zu suchen und zu nutzen: „Die eigenen Chancen sind häufig besser, als sie von Arbeitssuchenden selbst eingeschätzt werden. Der Personalbedarf ist in vielen Unternehmen weiterhin hoch. Dabei hilft es, auch offen für neue Tätigkeiten oder andere Branchen zu sein!“

Den Unternehmen rät Thomas Kenntemich, nicht nur „schwarz-weiß“ zu sehen und auf neue Zielgruppen zuzugehen. Trotz aktueller wirtschaftlicher Vorzeichen werden die Unternehmen profitieren, die ihre Personalplanungen langfristig angehen: „Wer sich seinen Fachkräftebedarf von morgen nicht heute sichert, der wird größere Probleme bekommen.

Auf der Suche nach Alternativen – Branchen haben unterschiedliche Personalbedarfe

Viele Unternehmen haben aktuell einen hohen Personalbedarf. Einige Branchen werden auch weiterhin Bedarfe haben, selbst wenn sich die Wirtschaftslage deutlich eintrüben sollte. Qualifizierungen von Arbeitssuchenden und ungelernten Beschäftigten in diese Bereiche kann dafür eine gute Lösungsstrategie sein, die durch Arbeitsagentur und Jobcenter gefördert wird. Die Arbeitsagentur sieht für den Kreis Pinneberg gute Zukunftschancen unter anderem für die Beschäftigten in den folgenden Bereichen:

Soziale Berufe: Es mangelt schon heute an Fachkräften in den Erziehungsberufen und in den Pflegeberufen. Der Bedarf im Bereich Erziehung wird über die nächsten Jahre stabil hoch bleiben, der Bedarf für Altenpflege mit der Alterung der Gesellschaft sogar noch stark ansteigen.

Handel: Der Handel hat Potential, befindet sich aber in einem umfassenden Veränderungsprozess. Der Online-Handel und die erforderliche Logistik hat in vielen Marktbereichen Einzug gehalten. Der lokale Einzelhandel ist bei Produkten des täglichen Lebens stark (Lebensmittel, Drogerie, Baumarkt). Digitalisierung und hybride Geschäftsmodelle (stationär/online) sind die aktuellen Herausforderungen.

MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik): MINT-Berufe bieten für Frauen und Männer attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten und hervorragende Zukunftsaussichten. Durch zum Beispiel die Digitalisierung und den Umwelt- und Klimaschutz steigt die Bedeutung und der Bedarf an Fachleuten in diesem Berufen. So ist z.B. der Anlagenmechaniker/ die Anlagenmechanikerin heute schon stark gefragt, um Zukunftssysteme wie Solaranlagen, Wärmepumpen oder Smart-Home-Systeme zu installieren und zu vernetzen.