Kreis Pinneberg (em) Was machen die da eigentlich? Das wollte der Arbeitskreis der Wirtschaftsförderer, zu dem die städtischen Wirtschaftsförderer aus dem Kreis Pinneberg und die WEP als Projektleitung gehören, genauer wissen und statteten der internationalen Forschungseinrichtung European XFEL mit dem weltgrößten Röntgenlaser am 18. März einen Besuch in Schenefeld ab.

Die 13 Teilnehmer waren nach der gut zweistündigen XFEL Vorstellung mit Führung nicht nur beeindruckt von den vielfältigen Forschungsmöglichkeiten, sondern auch von dem Arbeitsplatzangebot für Fachkräfte, den Auftragschancen für regionale Unternehmen und dem Bildungsangebot für Schüler und Studenten. „Wer nicht bei XFEL gewesen ist und an einer solch informativen und spannenden Führung teilgenommen hat, kann sich kaum vorstellen, welchen praktischen Nutzen die Grundlagenforschung in Bereichen wie Biologie, Chemie, Physik, Materialwissenschaften, Medizin, Energie und so weiter hat und was für ein wichtiges Vorzeigeunternehmen die Forschungseinrichtung mit ihren 550 Mitarbeitern aus gut 60 Ländern für den Kreis Pinneberg ist“, fasst WEP Marketingleiterin Susanne Heyn das Fazit der Wirtschaftsförderer zusammen.

Auf dem Besuchsprogramm standen ein Einführungsvortrag, ein Rundgang durch das Besucherzentrum „Light House“ mit seiner interaktiven Ausstellung und dem Modell der Anlage. sowie die Vorstellung der verschiedenen wissenschaftlichen Experimentierstationen im Forschungs- und Innovationszentrum des Campus‘.

Der größte Teil der Anlage, so erfuhren die Teilnehmer hier draußen, befindet sich in unterirdischen Tunneln, in denen Teilchen beschleunigt und Röntgenblitze erzeugt werden. Diese werden zu den wissenschaftlichen Instrumenten in der Experimentierhalle weitergeleitet.

Mit den Röntgenblitzen des European XFEL - 27 000 Lichtblitze pro Sekunde mit einer Leuchtstärke, die milliardenfach höher ist als die der besten Röntgenstrahlungsquellen herkömmlicher Art - können die Wissenschaftler zum Beispiel Strukturen im Nanobereich, ultraschnelle Prozesse und extreme Materiezustände untersuchen sowie dreidimensionale Bilder von Viren und Proteinen aufnehmen und chemische Reaktionen filmen. So lassen sich atomare Details von Viren und Zellen entschlüsseln, Prozesse untersuchen, wie sie im Inneren von Planeten und Sternen ablaufen, und vieles mehr.

„Jetzt haben wir nicht nur verstanden, was das Forschungszentrum XFEL macht. Wir können den Unternehmen an unserem Wirtschaftsstandort auch erklären, welche Kooperationsmöglichkeiten sie mit XFEL haben. Es gibt zum Beispiel häufig Ausschreibungen für die Lieferung von technischen Bauteilen oder handwerklichen Arbeiten direkt vor Ort, an denen regionale Betriebe gern verstärkt teilnehmen könnten“, betont Susanne Heyn.